„Achtsamkeit“ (Ursprung: Pali-Begriff „sati)
„Die Fähigkeit des Geistes bei Etwas zu verweilen“
Achtsamkeit, auch Mindfulness genannt, ist eine bewusste und nicht-wertende Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments.
Es ist eine Praxis, die aus ursprünglich buddhistischen Traditionen stammt und heute weltweit in verschiedenen Kontexten, einschließlich psychologischer Therapie und Stressbewältigung, angewendet wird. Der Fokus liegt darauf, mit voller Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt zu sein, ohne Urteil und mit einer akzeptierenden Haltung.
Wie kann man Achtsamkeit praktizieren?
- Atemachtsamkeit:
- Setze dich bequem hin und richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem. Spüre bewusst ein und aus, ohne den Atem zu kontrollieren. Beachte dabei alle Empfindungen und Gedanken, die auftauchen, ohne sie zu bewerten.
- Achtsames Gehen:
- Beim Gehen richte deine Aufmerksamkeit auf jeden Schritt. Spüre den Kontakt deiner Füße mit dem Boden, die Bewegung deiner Beine und den Wechsel des Gewichts. Bleibe im gegenwärtigen Moment.
- Bodyscan:
- Liege entspannt auf dem Rücken und richte deine Aufmerksamkeit nacheinander auf verschiedene Körperteile. Spüre bewusst in jede Region, ohne Urteil. Dies fördert Körperbewusstsein und Entspannung.
- Achtsames Essen:
- Nimm dir Zeit, bewusst zu essen. Beachte den Geschmack, die Textur und den Geruch der Nahrung. Vermeide Ablenkungen und sei voll und ganz auf das Esserlebnis konzentriert.
- Sitzmeditation:
- Setze dich in eine bequeme Position, schließe die Augen und richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem, deinen Körper oder einen bestimmten Fokus. Lass Gedanken kommen und gehen, ohne daran festzuhalten.
- Achtsames Hören:
- Widme deine Aufmerksamkeit bewusst dem Hören. Ob es sich um Musik, Naturgeräusche oder menschliche Stimmen handelt – lausche ohne Urteil und versuche, jedes Geräusch vollständig zu erfassen.
- Achtsame Kommunikation:
- Sei während Gesprächen vollständig präsent. Höre aufmerksam zu, ohne sofort zu antworten. Sprich bewusst und wähle deine Worte mit Bedacht.
- Achtsamkeitsübungen im Alltag:
- Integriere Achtsamkeit in alltägliche Aktivitäten wie Geschirrspülen, Zähneputzen oder Autofahren. Fokussiere dich bewusst auf jede Handlung und nimm die Details wahr.
- Achtsamkeit in Stresssituationen:
- In stressigen Momenten pausiere kurz, atme tief durch und richte deine Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment. Akzeptiere die Situation, ohne dich von Gedanken überwältigen zu lassen.
- Achtsamkeit in der Natur:
- Verbringe Zeit in der Natur und nimm die Umgebung bewusst wahr. Achte auf die Farben, Gerüche, Klänge und die Bewegungen um dich herum.
Die Schlüsselprinzipien der Achtsamkeitspraxis sind Gegenwärtigkeit, Akzeptanz und das bewusste Lenken der Aufmerksamkeit. Durch regelmäßiges Üben kann Achtsamkeit zu mehr innerer Ruhe, emotionaler Ausgeglichenheit und einem tieferen Verständnis des eigenen Selbst führen.
„Wenn die Achtsamkeit etwas Schönes berührt, offenbart sie dessen Schönheit. Wenn sie etwas Schmerzvolles berührt, wandelt sie es um und heilt es.„
Thich Nhat Hanh